Sonntag, 12. Oktober 2008

Wolken

 

3 Kommentare:

Michel Gastkemper hat gesagt…

Eine Skizze nach die Natur, nehme ich an? Im Freien? Es ist immer wunderbar, wie lebendig so etwas sich gestalten lässt. Bei Spaziergänge-3 sieht man, wie das Lebendige verschwindet, wenn man eine lebendige Skizze später ausarbeitet (wenn ich mich zumindest nicht irre...). Es wird vielleicht formvollendeter, aber man verliert auch etwas: die Spontanität, das Unmittelbare, eine gewisse Dynamik (im Vergleich zu Spaziergänge-2, meine ich). Aber hier ist sie wieder ganz zurück, meiner Empfindung nach.

karl gumbricht hat gesagt…

Da ist natürlich etwas dran. Aber die Überarbeitung einer ersten Skizze ist wie in dem von Dir angesprochenen Beispiel eine Übung herauszuarbeiten, was mich an dem Blick wohl besonders angesprochen hat. Jetzt wäre die Frage, was sich durch eine weitere arbeit an kompositorische Ergebnissen erzielen ließen, die wiederum lebendig werden. Die Wolken sind nicht im freien entstanden. Sie sind Ergebnis längerer Studien und immer noch Studie. Der Horizont macht deutlich, dass es keine Landschaft ist, die ich gesehen habe. Ich werde im selben Maße diese Landschaften studieren müssen, wie ich die Wolken derzeit studiere. Ich will in den Techniken so weit kommen, dass ich das Werkzeug soweit beherrsche, dass ich die Hand lockern kann.

Und ich muss dringend daran arbeiten, dass die Bildstrukturen, Flächen und Pinselstriche nicht so beliebige Wechsel vollführen. Mal diese Technik, dann jene. Beim Aquarell fällt das nicht so auf. Bei flüssigen bis pastösen Farbaufträgen, wie mit Acryl möglich, verrät sich der Laie.

Michel Gastkemper hat gesagt…

Das verstehe ich, dass man das Geheimnis näher kommen möchte... Für mich ist es schon zwanzig Jahre her, dass ich im Freien aquarellierte. Mit einem Freund habe ich jeder zweite Sonntagmittag die Natur gesucht (die war nicht schwierig zu finden, in der Umgebung von Zeist, in die Mitte von den Niederlanden: viel Wald und auch Weideländer zum Beispiel). Man studiert in die Praxis, im praktischen Tun. Zu Hause kann man die Techniken und das Handwerk üben. Aber im Freien wird man geführt von seine Wahrhnehmung (natürlich im besten Fall, gar nicht immer!); es ist in Wirklichkeit auch keine technische Sache. Aber das merkt man vielleicht erst, wenn man längere Zeit sich mit Farbe und Pinsel beschäftigt. Man lernt vor allem das Sehen (und Fühlen, und Tasten, usw.). Kurzum, seine Sinne bewusst benutzen. Das ist einen grossen Schritt (für mich jedenfalls).