ich stelle fest: jedes meiner blogprojekte beschäftigt sich mit identitätsfragen. gerade dieses auch. ich dachte ich zeige ein wenig work in progress und so. mir geht das jetzt auf! dabei bräuchte ich nur auf die erfahrung im umgang mit blogs zurück zu blicken, um mit einer geringen portion selbstkritik fest zu stellen, das bloggen extrem selbstreferentiell ist. und jetzt bin ich nicht einmal allein darauf gekommen, sondern meine lieblingskünstlerin judith hat mich darauf gebracht! wir telefonierten. sie hat ja gestern wie andere auch den link via mail erhalten. darin und in meinem ersten beitrag hat sie in den zwischenzeilen gelesen, dass ich krampfhaft versuche zu verorten. so hat sie es nicht gesagt, aber so kann man das lesen. da versucht jemand auf distanz zu dem zu gehen was er zeigt.
naja, sage ich ihr, es ist irgendwie ein thema: mit etwas raus zu gehen, was eher im privaten sich abspielt. es auch noch via verlinkung in nachbarschaft zu echten profis zu stellen, anstatt sich mit den zeichnenden laien zu begnügen, jene zu denen man sich zählen sollte. vhs - mehr nicht. das schwierige ist ja, dass man als betrachter oder als leser einen gewissen anspruch an qualität etc. hat, und eigentlich bescheiden eingestehn muss, dass man diese qualität nicht wirklich bieten kann. andererseits, sage ich meiner lieblingskünstlerin, ist ja diejenige qualität vielleicht nicht zu erreichen, die man anerkennt, aber das was man tun muss, weil es zu dir gehört, dieses ewige zeichnen, malen, kratzen, schrummen, texten - das gehört doch auch raus. es muss gemacht werden. im weitesten sinne so, wie ein anderer freund und künstler mir sagte: kunst kommt von müssen! wenn es aber raus muss und der autor gleichermassen ein wenig kunstverstand, bzw. anspruch an ästhetik hat, dann will er sich doch verdammt noch mal aus der nische herausarbeiten, die er belegt. endlich mal einen schritt nach vorn machen und sich aus dem einerlei seiner palette befreien. entkrampfen und so.
aber meine liebe freundin sagt zu recht: es ist auch eine entscheidungsfrage. bei aller liebe für mein hin und her, dem abwegen und so weiter - letztlich beschäftige ich mich mit diesem auftritt mit einem weiteren aspekt meines selbstverständnisses.
Freitag, 26. September 2008
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1 Kommentar:
Zweifelsohne benutzt man das Bloggen auch als Spiegel. Wenn man es ein paar Jahre am Stück betreibt, und dann die ersten Zeiten des Blogs kritisch
ansieht, dann ist schon schmerzlich, wie dünn und wie anders das war. Manchmal spekulativ, manchmal offenkundig an den Haaren herbei gezogen, vielleicht noch im Schielen auf Quote. Also, alles etwas peinlich. Aber das Ganze zeigt auch: man entwickelt sich. Vermutlich wird man in 5 Jahren auch über das lächeln, was man jetzt so macht.
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Michael
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